Herzlich Willkommen in unserem Verein

 

 

 

 

Den Kanu- und Yachtclub Düsseldorf E.V. gibt es seit 1919...

ein Verein mit viel Erfahrung rund um den Bootssport.

Wir hoffen dir hier auf dieser Internetseite möglichst viele Einblicke in unseren Verein und deren Tätigkeiten zu ermöglichen. 

 

Viel Spaß dabei wünscht dir der KYD

 


In Zeiten des Wandels ist es für Vereine von entscheidender Bedeutung, sich anzupassen und innovative Lösungen zu finden. Der Kanu- und Yachtclub Düsseldorf e.V. hat diese Gelegenheit genutzt, um mit Unterstützung der REACT-EU Fördermittel - in Höhe von 1500€ und 700€ im zweiten Anlauf - eine bedeutende Transformation in der Vorstandsarbeit zu realisieren. Die Anschaffung von modernster Technologie ermöglicht es dem Verein nicht nur, effizienter zu arbeiten, sondern auch die Mitgliedererfahrung zu verbessern.

 
Erfahre im Newsbereich mehr über unsere geförderten Anschaffungen.


Hier die Geschichte des Vereins

1919 - 1929

 

Düsseldorf im Jahr 1919, kurz nach dem schrecklichen Ende des Ersten Weltkrieges. Das war eine geteilte Stadt. Linksrheinisch waren die Belgier, im Süden die Briten Besatzungsmacht. Und überall in den Straßen sah man kriegsentlassene Verwundete, die an die schrecklichen Kämpfe in Frankreich, Italien oder auch in ehemals k. u. k. österreichischen Gebieten wie etwa Galizien erinnerten. Aber es gab auch einen neuen Aufschwung und das gerade im Sport. Immer häufiger war von spannenden Wettfahrten mit dem Kanu, dem Wasserfahrzeug der Indianer, zu hören. Wassersport, das war etwas für junge Leute, die den Rhein ständig vor Augen hatten. 23 Kanubegeisterte gründeten 1919 im Gasthaus "Zur Linde" den "Düsseldorfer Kanu-Verein, Abteilung Oberkassel".

Abenteuerlich klingen die Erinnerungen, niedergeschrieben in der Festschrift zum 40jährigen Bestehen des Vereins, der damals, 1959, noch "Kanu-Club Düsseldorf" hieß, nachdem schon 1920 zunächst der alte Verein verlassen worden war, ein "Club" gegründet wurde und wenig später auf den Begriff "Oberkassel" verzichtet wurde. Vom 24. September 1920 bis 1977 hieß der Verein "Kanu-Club Düsseldorf - KD", erst dann wurde daraus der "Kanu- und Yachtclub Düsseldorf - KYD".

Doch zurück zum Gründungsjahr 1919. Die ersten selbstgebauten Boote sollen eher zugespitzten Blumenkästen als Renn-Kajaks geglichen haben. Fehlkonstruktionen wurden mit Petroleum und Teer brennbar gemacht und angezündet. Als schwimmende Fackeln sorgten sie für den "Rhein in Flammen". Für umweltbewußte Leute von heute eine Horrorvorstellung.

Ab 1920 also nannte der Verein sich "Kanu-Club Düsseldorf". Da ein Verein Fahnen und Farben braucht, entschied man sich für grün-weiß-schwarz, die Farben Preußens und der Rheinprovinz. Da es eine dem Auge angenehme Farbfolge ist, sind dies die Vereinsfarben bis heute geblieben, obwohl es weder Preußen noch die Rheinprovinz mehr gibt.

Was ihn nicht hinderte, sich auf Dauer häuslich linksrheinisch niederzulassen. Ein Bootshaus mußte geschaffen werden, das war schon damals keine leichte Aufgabe. Schließlich fand sich eine Möglichkeit in der "Villa Rheineck" in Heerdt. Der Kanu-Club, beflügelt von der Idee sportlicher Leistung vor allem auf dem Rhein, trat dem Deutschen Kanu-Verband bei und nahm auch gleich mit dem Zweier-Team Deutschmann/Visser an der Deutschen Meisterschaft in Frankfurt teil. Das war 1921, ein Jahr, in dem nach nur zwanzigjährigem Bestehen der Grundstein für Jahrzehnte wassersportlicher Erfolge gelegt wurde. Als erster Jugendlicher trat Hans Rein dem Club bei, ein Sportler, der viele Meisterschaften holte und bis weit in die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges aktiv blieb. Er und der ganze Verein waren stolz auf sein bei den Kölner Schütte-Lanze-Werken gekauftes Sperrholzboot, das 5,20 Meter lang und 85 cm breit, also wirklich "schnittig"war. Andere Jugendliche begeisterten sich für den neuen Sport, eine der ersten Jugendriegen im Kanusport überhaupt, entstand in Heerdt. Schon 1922 wurde eine Stadtregatta auf der Stromstrecke zwischen Oberkasseler Brücke, die Skagerrak-Brücke (nach der Seeschlacht bei Skagerrak) hieß, und dem Pappelwäldchen auf 1.200 Meter Strom ausgetragen. Damals gab es drei Kanu-Vereine, der KD siegte in der Zweier-Meisterschaft mit dem Team Uderstadt/Rein.

Hans Rein, 1926
Hans Rein, 1926

Ein so junger Verein, in schwieriger Zeit gegründet, reich an Ideen und Idealen, aber arm an finanziellen Mitteln, wurde von der wirtschaftlichen Entwicklung, die zu einer unvorstellbar galoppierenden Geldentwertung führte, hart getroffen. Trotzdem wurde hin und wieder fröhlich gefeiert, entweder in der Heerdter "Villa Rheineck" oder der Oberkasseler Konditorei Junker, wo auch die Mitgliederversammlungen stattfanden. Da wurde dann zum Beispiel der Mitgliedsbeitrag fürs Quartal auf 130 Millionen Mark festgesetzt, außerdem wurde eine einmalige Umlage von 20 Millionen Mark erhoben. Umrechnungsgrundlage war der gerade geltende Margarinepreis. Eine Generation später sollte in "Zigaretten-Währung" gerechnet werden. Trotz solcher Probleme blühte der Verein auf. Es gab sogar schon Boote aus Eiche und Mahagoni. Ein Boot für ein Vierer-Team mit Steuermann war zwölf Meter lang und wog etwa drei Zentner. Die Bootsunterkunft in Heerdt wurde zu klein.

Erst 1926 wurde an der Rheinallee ein Grundstück für ein eigenes Bootshaus gefunden, im November 1927 wurde es dann eingeweiht. Zwar gab es finanzielle Unterstützung durch die Stadt und den Regierungspräsidenten, die Hauptlast aber trugen die Mitglieder, sie zahlten was sie konnten und schufteten in ihrer Freizeit für den Verein. Die Währungsreform im November 1923 und damit anbrechende bessere Zeiten machten dem Verein Mut. Das Bemühen um sportliche Erfolge wurde verstärkt.

Bootshaus Rheinallee 75, Einweihung am 5.11.1927
Bootshaus Rheinallee 75, Einweihung am 5.11.1927

Auf die schienen die Mannschaften des KD dann bald abonniert. 1924 Sieger der Stadtmeisterschaft im Einer und Zweier. Es wurden fünf von zehn Rennen bei der Kreismeisterschaft gewonnen. Bei der ersten Langstreckenmeisterschaft über 25 km in Travemünde "nur" ein zweiter Platz für die Düsseldorfer, Sieg bei der Duisburger Herbstregatta auf der unteren Ruhr für den Einer mit Jupp Mainz und den Zweier mit Uderstadt/Rein. 1926 folgten weit größere Erfolge. So eine Goldmedaille bei der Langstrecken-Meisterschaft für Zweier-Faltboote. Siege auf dem Rhein und dem Staffelsee, aber auch mal ein ungewolltes Bad in der Isar.

Während mit Mühen und viel Improvisation am neuen Bootshaus gebaut wurde, trainierte Hans Rein jeden Morgen um 6 Uhr mit seinem Einer in Hamm. Der Verein wuchs, aber nicht jedes neue Mitglied setzte auf Meisterschaftsehren. Wanderfahrten waren beliebt. Fast jeden Sonntag wurden die Boote mit Lastwagen zu den umliegenden Gewässern gebracht, zur Erft, zur Schwalm, zum Schwarzbach oder sogar an die Lippe. Die Abenteuer bei diesen Fahrten bildeten Gesprächsstoff bei den Vereinsabenden. Und natürlich die sportlichen Erfolge, zum Beispiel bei einer Langstreckenstaffel 1927 zwischen Köln und Emmerich. Die Düsseldorfer Vereine traten dazu gemeinsam an. 1928 wurde Treis an der Mosel zum zweiten Standbein des KD. Ein Vereinsmitglied war von Berufswegen an die Mosel "verschlagen" worden und regte die Einrichtung eines KD-Wander-heimes an. Alljährlich gab es nun im Frühjahr und Herbst Wanderfahrten vom Rhein zur Mosel, Höhepunkte im geselligen Leben des Vereins.

Die Zahl der sportlichen Erfolge wuchs ständig. Zwei Siege bei der Stadtregatta auf dem Erftkanal 1927, zweiter Platz bei der Langstreckenmeisterschaft auf der Donau, bei der erstmals Klepper-Rennfaltboote mit Zelluloid-Einlagen  gefahren wurden, allerdings noch nicht von den Düsseldorfern. Bei den Kreismeisterschaften 1928 in Neuwied ging der Sieg im Zweier an die Mannschaft Rein/ Stamm. Sie gewann damit den begehrten Herausforderungspreis des Nieder-rheinkreises, eine alte Kogge.

Immer wieder gelang es dem KD, Strömungen der Zeit aufzunehmen und für seine Mitglieder zu nutzen. So waren viele Kanuten auch begeisterte Handballer. Es war mehr als ein Witz, wenn gefragt wurde, ob aus dem KD wohl bald ein HD werden würde. Im Zeichen der Zeit auch eine Entscheidung der Mitgliederversammlung 1929: Frauen konnten von nun an als aktive Mitglieder aufgenommen werden.


1929 - 1947

 

Wieder bedrohte die wirtschaftliche Entwicklung den Verein. Diesmal war es die Weltwirtschaftskrise mit Millionen von Arbeitslosen. Der Club hatte noch Schulden vom Bau des Bootshauses. Aber zahlreiche Mitglieder, die arbeitslos waren, konnten ihre Beiträge nicht mehr bezahlen, neue Mitglieder konnten kaum gewonnen werden. Doch schließlich blieb der Club bestehen und überwand die Schwierigkeiten. Nicht zuletzt dank sportlicher Erfolge selbst in den schwierigen Jahren 1929, 1930 und 1931. Neben Hans Rein, dem zuverlässigen Sieger so vieler Wettbewerbe, so der Deutschen Meisterschaft im Einerfaltboot 1929,

waren die Namen Roland Exner, Rolf Völker, Heinz Seibel, Albert Peters, Arthur Berns, Max llbertz und Marianne Siepmann bei deutschen Wassersportfreunden bekannt, Rein und Exner wurden sozusagen die selbstverständlichen Sieger in allen Einer- und Zwei er-Wettbewerben. Längst fanden die Siegesfeiern in der Düsseldorfer Tonhalle statt.

Das Jahr 1932 brachte nicht nur weitere wirtschaftliche Schwierigkeiten, sondern auch einen Unglücksfall, wie er in der Vereinsgeschichte bis dahin nicht vorgekommen war. Rolf Völker kenterte beim täglichen Training auf dem Erftkanal und erlitt einen Herzschlag.

1933 brachte dem Verein neue Probleme, diesmal politischer Art. Er sollte, wie auch der Düsseldorfer Wassersportverein "Rex-Rhenie" im "Völkischen Schwimm-Wassersport-Verein" aufgehen. KD und Rex-Rhenie schlössen sich zusammen und waren nun 160 Mitglieder stark, dadurch konnten sie den Völkischen entwischen. Interessenkonflikte gab es nicht, Rex-Rhenie konzentrierte sich auf Geselligkeit und Wanderfahrten, der KD aufs Sportliche. Hans Rein blieben die Erfolge treu, allerdings war er als Sportwart ein unerbittlicher Trainer. 1935 konnte der erste Zehner-Canadier angeschafft werden, ein Wander- und Ausbildungsboot für die Jugend, das von Max llbertz gesteuert wurde. In den folgenden Jahren errangen die Düsseldorfer Siege um Siege in allen Sparten und Altersklassen.

Dem Vereinsleben nutzte ein in Eigenarbeit ausgebauter Clubraum mit Radio und Plattenspieler. 1936 war der Club schuldenfrei. Unbeschwert bereitete man sich auf die Olympischen Spiele vor. Hans Rein wurde Trainer der deutschen Kanufahrer in Berlin, die zahlreiche Medaillen errangen. Rein brachte dem KD als Geschenk aus Berlin einen Olympia-Rennkajak mit. 1938 erhielt ein neuer Vierer-Rennkajak des KD den Namen "Hans Rein". Als im August 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, traf dies den Verein in seinem erfolgreichsten Jahr und am Ende seines erfolgreichsten Jahrzehnts. Er galt als einer der besten deutschen Kanuvereine.

Sportler und Vereinsfunktionäre wurden Soldaten, viele von ihnen wurden getötet. Das Bootshaus lag in Trümmern, als die ersten Vereinsmitglieder aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden und trotz Hunger und Not wissen wollten, was aus der Vereinsheimat geworden war: Unter den Trümmern ein kaum beschädigter Bootskeller. Und 1947 schon fanden in Duisburg und Düsseldorf erste Deutsche Meisterschaften statt, mit den Farben des KD.


Neuanfang 1929

 

Sollte das Bootshaus am alten Platz wieder aufgebaut werden oder war die Gelegenheit zum Umzug günstig? Pläne zum Wiederaufbau waren da, erste Anfänge des Vereinslebens waren ja auch schon zu registrieren, so in einer kleinen Unterkunft, für die keine Baugenehmigung vorlag. Aber die Hindernisse waren zu groß, außerdem gab es Pläne zu Veränderungen der Bebauung an der Rheinallee, die noch nicht ausgereift waren. Auch hatte sich im Strom etwas verändert, Kribben waren trockengelegt worden, so daß die Sportler mit ihren Booten einen erheblich weiteren Weg zum Wasser zurückzulegen hatten.

Bootstransport nach 1945
Bootstransport nach 1945

Übrigens - die Boote. Manche wurden weit weg vom Bootshaus aufgefunden, selten noch einsatzbereit. Aber unter Hajo Petermanns Leitung wurden alte Boote repariert. Außerdem wurden nach der Währungsreform neue angeschafft, sogar ein Zehner-Canadier, so daß schon 1951 erste Regatten gefahren werden konnten. Zuvor hatten sich die Sportler durch Training in einer Turnhalle und im Schwimmbad an der Kettwiger Straße fit gehalten. Das gesellige Leben kam auch nicht zu kurz, in Erinnerung ist vielen das Winterfest 1950 in der Rheinterrasse.

Bei der Mitgliederversammlung 1953 wurde ein komplett neuer Vorstand gewählt, der die Überlegungen zum Aufbau des alten, später aber zum Bau eines neuen Vereinsheims an anderer Stelle vorantrieb. Die Stadt ließ erkennen, daß es ihr lieb wäre, wenn am Löricker Sporthafen an der Einfahrt des alten Rheinarms ein Wassersportverein ansässig würde. Ein Grundstück war vorhanden, und der Verein ging an die Planung eines neuen Bootshauses. Bei einer Ortserkundung wurde klar, daß das Unternehmen umfangreicher werden würde als gedacht, denn es fehlten noch sämtliche Versorgungsleitungen. Trotzdem wurde im alten Pioniergeist des Vereins weitergeplant. Die Stadt Düsseldorf, die Bezirksregierung und der Landessportbund zeigten sich hilfsbereit, der Sportausschuß unter Vorsitz des unvergessenen F.D.R-Ratsherren Franz Graf sorgte dafür, daß die Optimisten Recht behielten. Im September 1956 wurde die Baugenehmigung erteilt.

In dieser Zeit der Planungen wurde der Sport im Behelfs-Vereinsheim an der Rheinallee 75 nicht vernachlässigt. Unter Hans Rein und Günter Weintz wurde trainiert, es wurde versucht, junge Leute zum Verein zu ziehen, 1952 stand bereits eine feste Rennmannschaft, die auch gleich einen Sieg im Vierer holte. 1954 gab es gleich ein Dutzend herausragende Leistungen, so errangen die Junioren das "Blaue Band der Weser". 1955 wurde gar ein Jahr der Triumphe, ein Trend, der sich bis zum Ende des Jahrzehnts fortsetzte.

Während all dieser Jahre mußten sich Verein und Vorstand gleich intensiv auf zwei Ebenen bewegen. Das eine war die sportliche, das andere die des Vereinsheims. Am 28. September 1957 wurde der Grundstein auf dem Deich bei Lörick gelegt. Schon am 23. November 1957 war Richtfest. Allerdings hatte sich der KD zu früh gefreut. Zwei Wochen später stürzte ein Teil der oberen Decke ein. Drei Arbeiter wurden dabei getötet. Der Schock saß auch den Sportlern in den Knochen. Aber dann wurde das Tief überwunden. Es dauerte ein ganzes Jahr, bis das Bootshaus schließlich soweit stand, daß es eingerichtet werden konnte. Alle schöpften wieder Mut durch neue Erfolge und am 17. Januar 1958 wurde das alte Bootshaus an der Rheinallee endgültig verlassen, es wurde vom Stadtsportamt dem Turnverein Jahn 05 übergeben.

Grundsteinlegung zum neuen Bootshaus Niederkasseler Deich
Grundsteinlegung zum neuen Bootshaus Niederkasseler Deich

Am 9. und 10. Mai wurde das Bootshaus mit einem großen Fest eingeweiht. Der Ökonom wohnte bereits dort mit seiner Familie, zielstrebig wurden die verschiedenen Räume eingerichtet. Das Vereinsleben hatte wieder einen attraktiven Mittelpunkt. Sportliche Erfolge wurden jedoch seltener. Es fehlte an Nachwuchs, sowohl bei den Kanuten als auch bei den Trainern. Schließlich wurde die Rennmannschaft aufgelöst. Noch längere Zeit allerdings wurde das Kanuwandern mit Leidenschaft gepflegt. Zeigten sich dabei junge Renntalente, stellte man ihnen den Beitritt zu entsprechenden Vereinen frei.

Clubhaus Niederkasseler Deich 301, Einweihung am 9. Mai 1959
Clubhaus Niederkasseler Deich 301, Einweihung am 9. Mai 1959

Das gesellige Leben bekam wachsende Bedeutung. Vor 25 Jahren, am 26. Oktober 1969, wurde das erste Löricker Hafenfest von den Clubkameraden Jako Leuchten, Günter Veh und Gerd Fischer ausgeführt. Dies war der Anlaß, auf dem KD-Gelände den heutigen Flaggenmast aufzurichten.

Die Clubkameraden Bernd Bock und Jako Leuchten zeigten hierbei ihr fachmännisches Können.

Mit 72 Musikern, der Wuppertaler Polizeikapelle und dem Düsseldorf-Hammer Fanfarenchor, wurde ein gemeinsamer Umzug aller Wassersportler, der fünf anliegenden Wassersportvereine, im Löricker Sporthafen durchgeführt. Auf dem Leinpfad, vor dem Clubhaus, stellte sich hiernach die Formation zur Flaggenparade auf. Mit einem Achtungspfiff der Bootspfeifen wurden alle Flaggen und Wimpel an den Masten und Toppen gehisst.

Ein Platzkonzert der beiden Musikzüge auf dem Vorplatz des Clubhauses brachte den richtigen Schwung in dieses erste Löricker Hafenfest mit dem üblichen Klönsnack mit Seemannsgarn und sonstigem Allerlei.

Auch fanden viele den Mut und gaben die Zusage, dieses Hafenfest zu einer Tradition im Löricker Hafen werden zu lassen. Bis zum heutigen Tage hat jeder Club alle fünf Jahre die Durchführung des Hafenfestes vorgenommen.

Alle Teilnehmer und Gäste freuten sich über den Schlag einer guten Erbsensuppe, die von dem ehemaligen Feldkoch Kurt Schneider zubereitet und mit einer großen Kelle aus der preußischen Gulaschkanone serviert wurde.

Seit dieser Zeit findet, auch über die Grenzen von Düsseldorf hinaus, in den meisten Sporthäfen am Rhein ein zünftiges Hafenfest statt. Gibt es doch dem Wassersportler meist einen triftigen Grund, den Kurs zu solchen Anlässen abzustecken um auch gleichzeitig zu anderen Häfen neue Bande zu knüpfen. In diesem Jubiläumsjahr ist selbstverständlich der KYD an der Reihe.

Löricker Hafenfest 1969
Löricker Hafenfest 1969

Mit einigen Monaten Verspätung, nämlich am 24. Mai 1970, war das fünfzigjährige Bestehen gefeiert worden. In jenem Jahr entstand auch die "Kanu-Leistungsgemeinschaft" der Düsseldorfer Vereine "Freie Wasserfahrer", "Düsseldorfer Kanu-Club" und "Kanu-Club Düsseldorf (KD)", in dem der Rennsport gemeinsam betrieben wurde, da für einzelne Vereine die finanziellen Lasten zu groß geworden waren.

Das Vereinsleben lief in ruhigen Bahnen, sieht man von manchem Wechsel im Vorstand ab. 1974 war das vom KD ausgerichtete Hafenfest besonders erfolgreich, 1975 gab es Brandschaden in der für die Ökonomenfamilie ausgebauten Dachgeschoßwohnung. Mit dem Silvesterball wurde in jenem Jahr eine neue Tradition gegründet. Inzwischen ist der Reigen der Feste noch um St. Nikolaus und einen Frühschoppen am 1. Weihnachtstag erweitert worden. Im übrigen ist das Vereinshaus beliebter Ort für Familienfeste aller Art der Mitglieder. Immer wieder sorgt auch der Verein dafür, daß das Haus mit allen Einrichtungen seinen Wert behält, sei es durch äußere Verschönerung oder innere Erneuerung, von der Anlage einer Wiese bis zum Einbau einer Heizung. Und noch immer führte der Club seinen alten Namen. Noch 1977 wurde der Antrag einer Namensänderung abgelehnt. Ein Jahr später, im Januar 1978, war die Lage anders. Seit jener Mitgliederversammlung heißt der Verein "Kanu- und Yachtclub Düsseldorf e.V." (KYD), der Name soll ebenso auf die Herkunft des Vereins, den Kanusport, verweisen, wie auf die geänderten Interessen seiner Mitglieder.


1979 - 1994

 

 

1979, zum sechzigjährigen Bestehen, erhielt das Bootshaus eine Terrasse, neue Spinde und neue Bestuhlung. Dafür gaben Vereinsmitglieder Darlehen. Sie konnten das umso leichter tun, als das Haus seit 1967 schuldenfrei war.

Zum Ansehen des Vereins trug auch eine seemännische Gemeinschaftsleistung von Jakob Leuchten und Wilhelm Gronemeyer bei. Ein Knotenbrett und die dazu-passende Vitrine wurden dem Verein zum sechzigjährigen Bestehen überreicht.

Die Jahreshauptversammlung des KYD im November des Jubiläumsjahres 1979 war nicht die harmonischste im Vereinsleben. Die Gruppe der Wanderfahrer, 31 Leute an der Zahl, hatte geschlossen die Mitgliedschaft aufgekündigt, da sie sich in einem Verein "der sich immer mehr zum Yacht-Club entwickelt" nicht so gut aufgehoben fühlte. Das Zelten auf der Vereinswiese sei ihnen verwehrt, die Mitgliedsbeiträge für junge Leute zu hoch, das Interesse des Vorstands an der Jugendarbeit reiche nicht aus. Dazu kam, daß die Mitgliedschaft des Vereins in der KLG, der Kanu-Leistungs-Gemeinschaft, gekündigt wurde. Rektor Pauly, damals noch nicht im Ruhestand, versprach Aktivitäten, um Schülerinnen und Schüler auf den Wassersport im KYD hinzuweisen.

Schulungsprogramme, wie Bootsführerscheine und Funksprechzeugnisse, waren in den bewährten Händen von Fritz Henke und Hans-Gerd Leiner gut aufgehoben.

Feiern und Geselligkeit nahm im Verein immer eine besondere Stellung ein. Teilnahme am Veedelszug in Niederkassel mit einem Karnevalswagen, Bootstaufen mit Neptun und Gefolge, Filmabende mit Karl Mierau, Rad- und Bildersuchfahrten, Tanz in den Mai, Nikolaus- und Silvesterbälle und Geburtstagsfeten sind unvergessene Erlebnisse und zeugen von einer Kameradschaft, auf die man stolz sein kann.

Die Organisation und Programmgestaltung lagen und liegen bis zum heutigen Tage in den bewährten Händen von Ria und Kurt Büschgens.

Zum Glück gab es Themen, die die Vereinsmitglieder mit Optimismus erfüllten. Da waren die Renovierung des Treppenhauses und viele andere Verbesserungen, die meist durch die Mitglieder finanziert wurden, für den Rest wurde eine Hypothek aufgenommen. Der Steg war im Sommer fast leer - ein positives Zeichen für die Gemeinsamkeiten im Verein, denn mehrere Boote waren gemeinsam auf die Reise gegangen. England, Holland, Ost- und Nordsee und das Mittelmeer wurden von Düsseldorf aus erkundet. Unvergessen die Englandreise von Rudi Linder und seiner Clubcrew mit der MS Patito und die Mittelmeerreise von Franz und Agnes Frey. Clubmitglieder Peter Schmieder und Karlheinz Hahn überquerten im Jahre 1991 den Atlantik von Amerika nach Europa. Eine hervorragende seemännische Leistung. Die Teilnahme an der offiziellen Anfahrt im Frühjahr, Abfahrt im Herbst auf dem Rhein gab dem KYD Gelegenheit, sich im besten Licht zu zeigen. Trotz der internen Unruhen war es ihm überdies gelungen, im Jubiläumsjahr ein erfolgreiches Hafenfest zu gestalten.

Die Frage der Jugendarbeit, durch den Austritt der Wasserwanderer 1979 akut geworden, durchzieht die Diskussionen der Jahreshauptversammlungen der achtziger Jahre. Die einen erinnern sich der Anfänge des Vereins und der großen sportlichen Erfolge, die anderen halten die Jugendarbeit mit dem Ziel sportlicher Erfolge im Kanusport für zu aufwendig für einen einzelnen Verein, zumal da inzwischen Kanuvereine in Nachbarstädten talentierte Jugendsportler mit Handgeld lockten. Die Yachtbesitzer konnten sich auf eine neue Steganlage freuen, für die die Liegegebühren nach Bootsgröße gestaffelt werden sollten. Im Oktober 1980 konnte der Verein seine neue Steganlage, welche vom damaligen 1. Vorsitzenden Bernhard Böck konstruiert wurde, einweihen. Unter großer finanzieller Beteiligung und persönlichem Einsatz aller Steganlieger wurde dieses Projekt durchgeführt.

Montage der neuen Steganlage
Montage der neuen Steganlage

Während einerseits die Mitglieder immer wieder mit Spenden und Eigenleistungen zum Leben und zur Werterhaltung des Clubs beisteuerten, machte andererseits die Jugendarbeit wieder Sorge, da spektakuläre Erfolge ausblieben. Auch zeichnete sich ein Wechsel im Vereinsvorstand ab. Am 24. November 1984 eröffnete ein neuer Vorsitzender die Jahreshauptversammlung:

Udo Pollok, der jetzt, im 75. Jahr des Vereins, sein Zehnjähriges als Vorsitzender feiern kann. Es sind Jahre, die gekennzeichnet sind durch wachsendes Engagement der Mitglieder für ihren Verein, aber auch durch ständig zurückgenommene Förderung durch die Landeshauptstadt, deren Kassen zusehends leerer wurden. Probleme bereitete weiterhin die Jugendarbeit. So trat 1988 die Kanu-Jugendabteilung aus, so daß der Club auf einen Schlag 13 Mitglieder verlor.

Aber wie so oft im Leben des KYD wurde auch dieses Tief überwunden. 1990 zählt er 149 Mitglieder, ein Höhepunkt des Vereinslebens. In der Rekordzeit von 14 Tagen wurde der Clubraum umgebaut und durch Mitglieder renoviert. Unter der Federführung von Günter Lewand erstrahlten die Clubräume in einem neuen Glanz. Karl Mierau, Kurt Büschgens, Gerd Kessel, Harry Wesemüller und die Gebrüder Göbel traten hier durch besondere Aktivität hervor. Für den richtigen Anstrich sorgte Jürgen Hildebrandt mit seiner Mannschaft.

Neue Fenster konnte sich der Club durch sein hervorragendes Ergebnis aus dem Hafenfest 1989 erlauben. Fritz Henke setzte sich hierfür besonders ein. Auf Geldmangel in öffentlichen Kassen ist zurückzuführen, daß bis heute die nötige neue Spundwand im Löricker Hafen nicht eingezogen werden konnte. Auch besteht nach Meinung des Vereins Gefahr für Passanten durch überalterte Bäume auf dem Deich vor dem Clubhaus. Der Campingplatz, der eigentlich im Frühjahr 1994 geräumt werden sollte, um eventuell für eine Hafenerweiterung Platz zu schaffen, bleibt vorläufig bestehen. Ungeklärt ist auch die Höhe der Hafennutzungsgebühr, die von der Stadt gegen den Protest des Vereins um 130 Prozent angehoben wurde.

Geklärt ist die Lage des Vereins: 138 Mitglieder, ein Clubhaus frei von Hypotheken, ein Erbpachtvertrag, der bis 2033 gilt. Und im Clubraum eine Sehenswürdigkeit, die in Wort und Bild von den Ortszeitungen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde: 5.000 Stunden Klein- und Feinarbeit hat Jakob Leuchten, 70, seit vielen Jahren Clubmitglied, auf die Restaurierung der "Potosi" verwendet. Das ist ein 1.70 Meter langes, 1,50 Meter hohes Modell-Segelschiff. Das Original, ganz aus Stahl, hat von 1895 bis 1914 unter deutscher Flagge die Meere befahren und war für seine Schnelligkeit berühmt.

Im festlichen Rahmen und im Beisein vieler KYD-Mitglieder und Ehrengäste wurde am 30. April 1993 das Modell der Fünfmastbark "Potosi" dem Kanu- und Yachtclub Düsseldorf überreicht.

Der letzte Rheinfischer Wilhelm Wirtz schenkte, das nun über 40 Jahre alte und vom Zahn der Zeit sehr abgetakelte Modell, 1991 dem Kanu- und Yachtclub Düsseldorf. Nach 18monatiger Arbeit konnte Jakob Leuchten das nun wirkliche Modell der "Potosi" anfertigen und ausbauen.

Der Anstrich wurde von meisterlicher Hand von Clubfreund Karl Mierau ausgeführt. Clubfreunde Fritz Öl und Fritz Henke bauten für die Ausstellung des Modells die erforderliche Glaskuppel und den fahrbaren Unterschrank. Die Herstellung dieses Glanzstückes wurde auch durch die Spendenfreudigkeit der Clubmitglieder des Kanu- und Yachtclubs Düsseldorf möglich.

Die Fünfmastbark "Potosi" bleibt ein Blickpunkt im Clubhaus. Auch beim Hafenfest im Jubiläumsjahr am 10. und 11. September 1994 wird sie ein Mittelpunkt sein, Ansporn gerade für die Jugend, den Bootssport weiterzubetreiben.

Die "Potosi" im Clubraum des Kanu- und Yachtclubs Düsseldorf
Die "Potosi" im Clubraum des Kanu- und Yachtclubs Düsseldorf

2019 100 jähriges Bestehen